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Fakultät für Biologie

3,4 Millionen Euro für die Ausbildung junger Forscher

05.09.2006

Die Ausbildung von Doktoranden an der Uni Würzburg wird erneut gestärkt: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat gleich zwei neue Graduiertenkollegs bewilligt und finanziert diese mit insgesamt 3,4 Millionen Euro.

Grafik der Modellpflanze Arabidopsis thaliana
Einige der Lipide, die im neuen Graduiertenkolleg der Pflanzenwissenschaften von Interesse sind, werden an der Modellpflanze Arabidopsis thaliana untersucht. Grafik: Martin J. Müller

„Damit wächst die Zahl unserer Graduiertenkollegs auf zwölf. So viele gibt es in Bayern an keiner anderen Universität“, freut sich Unipräsident Axel Haase. Die Einrichtung der neuen Kollegs wertet Haase als weiteren Erfolg im Bestreben der Universität, dem wissenschaftlichen Nachwuchs beste Bedingungen zu bieten. Graduiertenkollegs verschaffen Doktoranden die Möglichkeit, in einem strukturierten Ausbildungsprogramm interdisziplinär zu forschen und frühzeitig wissenschaftlich selbstständig zu werden. Insgesamt 34 neue Kollegs hat die DFG im Sommer genehmigt; in Bayern erhält außer Würzburg nur noch die Technische Uni München ein neues Graduiertenkolleg.

Schnelle Signale bei Gefahr

Eines der neuen Würzburger Kollegs ist am Biozentrum in den Pflanzenwissenschaften angesiedelt. Es nimmt seine Arbeit zum 1. Januar 2007 auf und wird mit zwei Millionen Euro von der DFG gefördert. Sprecher ist Professor Martin J. Müller aus der Pharmazeutischen Biologie.

Zwölf Doktoranden befassen sich in dem Kolleg mit Signalstoffen, die aus Fettmolekülen (Lipiden) pflanzlicher Zellmembranen rasch gebildet werden können. Diese Lipidsignale spielen eine Rolle bei der schnellen Abwehr von Stress und akuten Gefahren – etwa dann, wenn die Pflanze auszutrocknen droht oder von Schädlingen bedrängt wird. „Das Interessante daran ist, dass diese Lipide nicht nur in die Genregulation eingreifen, um Abwehrreaktionen in Gang zu bringen. Das würde zu lange dauern. Innerhalb von wenigen Minuten können sie Zielproteine der Pflanze auch direkt und damit viel schneller gegen die Gefahr aktivieren“, erklärt Müller.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Martin J. Müller, T (0931) 888-6160

Emotional relevante Reize

Das zweite neue Graduiertenkolleg startet ebenfalls am 1. Januar und befasst sich mit der Verarbeitung emotional relevanter Reize. „Viele Reize aus der Umwelt lösen beim Menschen bestimmte Emotionen aus, die dann wieder das Verhalten steuern, und zwar sowohl bewusst als auch unbewusst“, sagt der Sprecher des Kollegs, der Psychologie-Professor Paul Pauli. Einige dieser Reize spielen bei Krankheiten eine Rolle, etwa bei Suchtverhalten, Angststörungen oder Depressionen.

Auf diesem Feld werden an der Uni Würzburg künftig Psychologen, Psychiater, Neurologen, Anatomen, Physiologen und auch Philosophen gemeinsam forschen. Das Graduiertenkolleg bekommt von der DFG 1,4 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Damit werden insgesamt 16 Doktoranden gefördert.

Weitere Informationen: Prof. Dr. Paul Pauli, T (0931) 31-2843

Von Robert Emmerich

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