Biologie-Sommerschule
Klettere auf den Baum des Lebens, entdecke die Vielfalt unserer Wälder, tauche ein in die Wunderwelt eines Bienenstocks und virtueller Realitäten, erlebe einen Kurzurlaub in den Tropen des Botanischen Gartens, erfahre mehr über pflanzliche Räuber, über die Produktion nachhaltiger Nahrungsmittel und schlüpfe selbst in einen Laborkittel, um spannende Experimente durchzuführen und zu erfahren, was Biologie eigentlich macht und ob wir noch zu retten sind.
Was erwartet dich?
In 5 Tagen lernst du die vielen unterschiedlichen Bereiche der Biologie kennen: Neben Tieren und Pflanzen zählen auch Biotechnologie oder Bioinformatik zu Fachgebieten der Biologie, an denen in Würzburg geforscht wird. Du bekommst einen Einblick in die Arbeitsbereiche der Forschenden, erfährst wo Biologinnen und Biologen noch arbeiten und kannst selbst an den Labortisch treten. Du hast die Gelegenheit Studierende, Dozierende und Doktorandinnen und Doktoranden kennenzulernen und all deine Fragen rund um Studium, Arbeit und Forschung zu stellen.


Themen:
- Wie wirken sich Pflanzenschutzmittel auf Bienen und Honig aus? Inklusive Honigverkostung
- Super-resolution Mikroskopie: Beuge die Gesetze der Physik
- Ökologie in der Praxis: Freiland-Methoden ausprobieren und heimische Tier- und Pflanzenarten erkunden
- Wie ernähren sich Pflanzen und was machen Fleischfressende Pflanzen anders?
- Das Universum der Wildbienen: Wo schlafen sie nachts und im Winter?
- Virtuell im Fliegengehirn
- Wie nehmen Pflanzen ihre Umwelt wahr?
- Geschichten aus dem Botanischen Garten
- Informatik und die Biologie
Programm:

Weitere Informationen zu den einzelnen Vorträgen:
Schon seit dem 17. Jahrhundert werden Mikroskope von Forschern benutzt, um neue Erkenntnisse über den Aufbau und die Funktion von Organismen und Zellen zu gewinnen. Es zählt zu den wichtigsten Instrumenten der Lebenswissenschaften und wird daher immer weiterentwickelt. An unserem Lehrstuhl für Biotechnologie und Biophysik haben wir hoch modernen Mikroskope, mit denen wir u.a. Strukturen beobachten können, die so klein sind, wie ein Tausendstel der Dicke eines einzelnen Haares. Wir werden euch einen Einblick in unsere Forschung und die neuesten Mikroskopietechniken geben, die uns helfen zu verstehen, wie beispielsweise Nervenzellen im Gehirn funktionieren oder wie wir Krebstherapien mit speziell darauf zugeschnittenen Immunzellen verbessern können.
Prof. Dr. Markus Sauer
Dr. Teresa Klein
Innerhalb der Biologischen Sommerschule möchte dich der Lehrstuhl für Tierökologie und Tropenbiologie in das Universum der Bienen mitnehmen. Dabei bekommst du spannende Einblicke in das Leben der Wildbienen und ihre Diversität: Wo sind die Bienen in der Nacht und im Winter? Wie ernähren sie sich? Was sind ihre bevorzugten Nahrungspflanzen? Um das herauszufinden, werden wir sowohl den natürlichen Lebensraum der Wildbienen vor Ort betrachten, aber auch mittels Mikroskop Eindrücke aus der geheimen Welt der Bienen gewinnen.
Die Wildbienendiversität ist in Deutschland allerdings stark bedroht und so möchten wir dir außerdem Tipps und Tricks mit an die Hand geben, wie Wildbienenschutz quasi vor der Haustür funktioniert.
Sonja Schulze
Um die Vielfalt des Lebensraumes „Wald“ kennenzulernen, werden ökologische Freilandmethoden vorgestellt. Teilnehmende können selbst diese Methoden ausprobieren und als Waldforscher*innen aktiv werden. Gemeinsam untersuchen und bestimmen wir heimische Tier- und Pflanzenarten und geben einen vertieften Einblick in das Ökosystem Wald.
Prof. Dr. Jörg Müller
Dr. Marina Wolz
Honig- und Wildbienen sind in der heutigen Zeit einer Vielzahl von Stressfaktoren in der Umwelt ausgesetzt. Neben dem Klimawandel spielen dabei die vielen Monokulturen in der Landschaft und vor allem die Pflanzenschutzmittel eine entscheidende Rolle. Anhand des eingetragenen Pollens und Honigs in einem Bienenvolk kann man messen, dass die Bienen einer Vielzahl von Pflanzenschutzmitteln gleichzeitig ausgesetzt sind. An der Universität Würzburg untersuchen wir derzeit, wie sich die Kombination verschiedener Pflanzenschutzmittel auf Honig- und Wildbienen auswirkt. Im Vordergrund unserer Forschung stehen dabei die Auswirkungen der Pflanzenschutzmittel auf das Flugverhalten und die Orientierung, das Lernvermögen sowie die Geschmackswahrnehmung. Daneben untersuchen wir, wie sich die Pflanzenschutzmittel auf die Entwicklung der Kolonien im Jahresverlauf und den Honigeintrag auswirken.
Prof. Dr. Ricarda Scheiner, Zoologie II
Wir nehmen Euch mit in die Welt der Pflanzen! Ihr bekommt einen Einblick in die Pflanzenforschung von heute, erfahrt, was uns Forschende so beschäftigt und an welchen Fragen wir tüfteln. Ihr lernt aktuelle molekulare Forschungsmethoden kennen und dürft sie ausprobieren. Und ihr könnt uns Forschende ausfragen! Wie sieht der Duft einer Blüte aus? Können Pflanzen zählen? Was passiert, wenn man einer Pflanze die Haut über die Ohren zieht? Warum tummeln sich in Erbsenwurzeln Millionen von Bakterien, und was hat das mit Veggiewürstchen zu tun? Wir freuen uns auf einen spannenden Tag mit Euch!
- Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Fitness von unterschiedlichen Pflanzen aus?
Der Klimawandel stellt viele unserer heimischen Wildpflanzen und landwirtschaftlich genutzten Kulturpflanzen vor große Herausforderungen. Extremwetterlagen nehmen an Häufigkeit und Intensität zu, was weitreichende direkte aber auch indirekte Folgen für Pflanzen hat. So müssen Hitze- und Trockenperioden, Überschwemmungen, versalzte Böden aber auch eingewanderte/eingeschleppte Pflanzenpathogene und invasive/konkurrierende Pflanzenarten toleriert werden. Wie Pflanzen an diesen Klimawandel angepasst werden können, soll unter anderem am Beispiel von extremophilen Pflanzen, die sich an lebensfeindliche Umweltbedingungen angepasst haben, demonstriert und erklärt werden.
- Wie ernähren sich Pflanzen und was machen Fleischfressende Pflanzen anders?
Pflanzen nehmen Wasser und Nährsalze aus dem Boden auf. Um auf besonders Nährstoffarmen Böden überleben zu können, haben sich manche Pflanzen zu Fleischfressern entwickelt (Karnivorie). Sie haben ausgeklügelte Fallen mit unterschiedlichsten Formen und Mechanismen entwickelt, um Insekten und andere Kleintiere zu fangen. So sichern karnivore Pflanzen ihre Versorgung mit beispielsweise Stickstoff aus tierischem Eiweis. Hier soll die Aufnahme von lebenswichtigen Nährstoffen in die Pflanze im Mittelpunkt stehen und vergleichend mit der Ernährung fleischfressender Pflanzen betrachtet werden.
- Biosensorik: Wie nehmen Pflanzen ihre Umwelt wahr?
Pflanzen nehmen ihre Umwelt auf vielfältige Weise wahr und reagieren auf diese Stimuli. Rezeptoren für Licht, für die Erkennung von Pathogenen, Trockenheit oder Temperatur sind nur wenige Beispiele für die Wahrnehmungsleistungen von Pflanzen. Zum Themenkomplex "Biosensorik" werden schnelle Reaktionen der Pflanze auf Reize aus ihrer Umwelt demonstriert und die beteiligten molekularen Mechanismen anschaulich erklärt.
Dufte Pflanzen – Wie, wo und warum Pflanzen Duftstoffe bilden
- Pflanzen als Duftstoffproduzenten
Am Beispiel von Küchenkräutern wird mit allen Sinnen untersucht, wie und nach was Kräuter schmecken und duften.
- Riechen mithilfe von Maschinen
Um herauszufinden welche Duftstoffe von Küchenkräutern gebildet werden, werden diese experimentell aufgearbeitet und mittels Gaschromatographie untersucht.
- Pflanzliche Lagerhallen
Um zu verstehen, wo pflanzliche Duftstoffe bis zu ihrem Gebrauch gelagert werden, wird ein mikroskopischer Blick auf die Pflanzenoberfläche geworfen.
Prof. Dr. Katharina Markmann
Prof. Dr. Natalie Lackus
Prof. Dr. Dietmar Geiger
Dr. Gerd Vogg
Bioinformatische Sequenz- und Netzwerkanalyse (von Proteinen, RNA und Metabolismus, Regulation).
Wir schauen dabei auf das Beispielthema „Altern“, aber auch aktuelle Forschung über Klimapflanzen und der DNA Speicher chip als moderne Technologie.
Prof. Dr. Thomas Dandekar
Du interessierst dich für ein Biologiestudium, willst aber wissen, wohin dich dein Weg nach dem Studium führt?
Wir stellen dir Jobperspektiven und Karrierewege von Biologinnen und Biologen vor. Von der Tätigkeit in Forschungslaboren, Lehraktivitäten nicht nur an Unis, Jobs in der Industrie oder im Journalismus, bis hin zum öffentlichen Dienst und vielem mehr, sind hier keine Grenzen gesetzt. Mit der gut durchdachten Wahl deines Bio-Studiums kannst du schon früh die Weichen für eine erfolgreiche Karriere stellen.
PD Dr. Alois Palmetshofer
Mit freundlicher Unterstützung von
