Fakultät für Biologie - Fachdidaktik Biologie

Lernen an Stationen in der Grundschule zum Thema „Biber – Baumeister am Werk“

Lernen an Stationen in der Grundschule zum Thema „Biber – Baumeister am Werk“

Autorin: Sarah Loibold

Eingereicht am: 01.10.2010

Seit Jahrhunderten gejagt und in Deutschland nahezu ausgestorben, hat sich das zweitgrößte Nagetier der Erde einen seiner ursprünglichen Lebensräume mit Hilfe des Bund Naturschutzes zurückerobert. Damit sich die Schreckensgeschichte des Bibers nicht erneut wiederholt, ist es wichtig Aufklärungsarbeit zu leisten und den Biber auch im Unterricht zu behandeln (vgl. Lehrplan 4.5.2 Wasser als Lebensraum für Tiere und Pflanzen).

Umfassendes Hintergrundwissen dafür stellt der fachwissenschaftliche Teil der Zulassungsarbeit zur Verfügung, der zunächst die Biologie, die Lebensweise und den Lebensraum des Nagers unter die Lupe nimmt, bevor Probleme für den Biber und mit dem Biber aufgegriffen werden. Schließlich wird noch die Bedeutung und Notwendigkeit des 1996 gegründeten Bibermanagements erläutert.

Die Bedeutung dieses Nagers scheint allerdings noch nicht in vielen Schulbüchern angekommen zu sein. Aus diesem Grund wird im didaktisch-methodischen Teil darauf eingegangen, inwieweit der Biber ein relevantes und bildungswirksames Thema für die Grundschule darstellt. Nach Relevanzanalyse und Darlegung der Lernvoraussetzungen werde ich ein Stationstraining als Umsetzungsmöglichkeit für die 4. Klasse vorstellen, das durch eigenständiges Arbeiten an Stationen neues Wissen über eine am Wasser lebende Tierart aufbaut. Ziel des Unterrichts ist es, die Schlüsselart Biber kennen zu lernen, sowie Achtung und Verantwortung gegenüber dem Biber zu entwickeln. Durch einen angeschlossenen Unterrichtsgang (Biberführung) soll die Natur- und Heimatverbundenheit vertieft werden. Theoretische Grundlagen und die praktische Umsetzung der Biberführung werden ebenfalls näher beschrieben.

Anschließend wird die Wirksamkeit beider Unterrichtsmethoden überprüft, indem der Lernzuwachs der Schüler mittels eines Fragebogens (anonymisiert) festgehalten wird, der vor und nach den Unterrichtsunterfangen ausgegeben wird. Die Auswertung der erhaltenen Daten erfolgte mittels SPSS und sollte vor allem die Frage klären, ob ein zusätzlicher Unterrichtsgang einen weiteren Wissenszuwachs ermöglicht. Es zeigte sich, dass dies der Fall ist. Außerdem konnten, aufgrund der Verwertung weiterer Daten, beispielsweise Verbesserungen für die kommende unterrichtliche Umsetzung des Lernens an Stationen aufgezeigt werden.