Fakultät für Biologie - Fachdidaktik Biologie

"Spuren und Ernährung des Bibers" - Didaktische Umsetzung

Didaktische Umsetzung der Thematik: "Spuren und Ernährung des Bibers" - Konzeption von zwei Informationstafeln, einem Hands-On-Exponat und einer digitalen Unterrichtseinheit im Rahmen der Verwirklichung eines Biberlehrpfades am Außerschulischen Lernort Wild-Park Klaushof in Bad Kissingen

Autor: Wiebke Prophet

Betreuer: Dr. Thomas Heyne

„Es gibt kaum ein anderes Tier, das in seiner Abwesenheit solche Sympathie genießt, das jedoch in seiner Anwesenheit für so viel Aufregung sorgt, wie der Biber“
(Harthun, 1998, S. 9)

Menschlich verursacht war der Biber in Deutschland lange Zeit nahezu ausgerottet, lediglich an der Mittleren Elbe haben vereinzelte Exemplare überlebt. Angestoßen durch den Bund Naturschutz in Bayern wurde in den 1970er Jahren das Projekt gestartet, Biber wieder anzusiedeln. Er unterlag in Westdeutschland noch bis 1976 dem Jagdrecht, ist aber heute durch das Bundesnaturschutzgesetz als streng geschützte Art eingestuft. Letztendlich waren die Ansiedlungsversuche erfolgreich, sodass heute über 12000 Tiere in Bayern heimisch sind (Zahner et al., 2009).

Die Kehrseite jedoch ist, dass er, wie einleitendes Zitat besagt, „in seiner Anwesenheit für […] viel Aufregung sorgt“ (Harthun, 1998, S. 9). Das bezieht sich auf Biberkonflikte, die rund um sein Revier vor allem für die Land- und Forstwirtschaft durch Fällen von Gehölzen, Grab- und Dammbauaktivitäten oder Fraß von Feldfrüchten entstehen. Dadurch wird er von vielen Menschen, nachdem sie den Biber in ihrer Umgebung erfahren haben, als Zerstörer wahrgenommen, gegen den aufgrund seiner rechtlichen Stellung kaum etwas unternommen werden kann. Nur Wenigen ist der Einblick in das komplexe Wirkungsgefüge, in dem der Biber steht, möglich und so wird häufig übersehen, dass der Biber Lebensräume formt, Strukturen schafft und auch dem Menschen Vorteile bringt (Zahner et al., 2009).

Dem soll das Projekt Die Welt des Bibers beobachten und erleben Abhilfe schaffen. Im Rahmen dessen soll „einer breiten Öffentlichkeit de[r] Biber und sein Wirken im Naturhaushalt“ (BUND Naturschutz in Bayern e.V., 2014) näher gebracht werden. Darin ist auch das Anlegen eines Biberfreigeheges im Wild-Park Klaushof enthalten, das bis 2016 fertiggestellt werden soll. Um Zusammenhänge aufzuzeigen, wird es einen begleitenden Lehrpfad geben, der von der Fachgruppe Didaktik Biologie der Universität Würzburg entworfen wird. Innerhalb dieses Projekts ist auch diese schriftliche Hausarbeit verfasst, die sich den Stationen Spuren und Ernährung des Bibers widmet. Gemeinsam mit den Stationen Geschichte des Bibers und Biberburg und Biberdamm bildet sie den Abschnitt Hier lebt der Biber des Lehrpfades.

Die Arbeit ist in drei große Teilbereiche gegliedert. Zu Beginn steht der fachwissenschaftliche Teil. Die Auswahl der theoretischen Themen, die darin erläutert werden, ist auf die Inhalte der entworfenen Informationstafeln, des Hands-On Exponats und der Prezi-Präsentation zurückzuführen. Diese werden im dritten Kapitel, dem methodischen Teil, genauer erläutert. Dazwischen steht der fachdidaktische Bereich, in dem das Prinzip der originalen Naturbegegnung genauer beleuchtet wird.