Deutsch
Didactics of biology

Heilpflanzen, die Geheimwaffe der Natur

Heilpflanzen, die Geheimwaffe der Natur
Konzeption und Durchführung eines Kurstages im Lehr-Lern-Labor Biologie für die 11. Jahrgangsstufe am Gymnasium

Autorin: Lisa Glomb

Betreuung: Dr. Sabine Gerstner

„Kennst du die Heilpflanzen in deinem Garten? Wie gewinne ich ein ätherisches Öl aus einer Heilpflanze? Und wie kann ich die bakterizide Wirkung einer Heilpflanze nachweisen?“ Diesen und ähnlichen Problemfragen rund um das Thema Heilpflanzen soll auf den Grund gegangen werden. Wenngleich die Medizin mit ihrer Therapievielfalt unaufhaltsam fortschreitet, scheint sie hin und wieder therapeutische Lücken aufzuweisen. Um diese zu schließen, vertrauen daher immer mehr Menschen bei leichteren Erkrankungen den Verfahren der Naturheilkunde, denn auch die unscheinbare Pflanzenwelt verfügt über einige nützliche und heilende Inhaltsstoffe. Der zunehmenden Bedeutung von heilenden Pflanzen zur Folge, wurde im Rahmen des Lehr-Lern-Labors der Didaktik Biologie der Universität Würzburg ein neues Modul entwickelt, das dieses Thema behandelt. Der gestaltete Kurstag richtet sich an die Oberstufe des Gymnasiums, W- und P-Seminare und soll den Schülern[1] einen fächerübergreifenden Einblick in die Welt der Heilpflanzen bieten. In Form des Lernens an Stationen gewinnen die Schüler durch Bestimmung und Mikroskopie von Heilpflanzen einen Einblick in deren Aufbau und Besonderheiten. Bei der Durchführung einer Wasserdampfdestillation und einer Dünnschichtchromatographie lernen sie den Umgang mit Laborapparaturen und Laborgeräten kennen und verschaffen sich bei der Untersuchung der bakteriziden Wirkung von Heilpflanzen einen Überblick über die Grundlagen der Mikrobiologie. Neben der Entwicklung, Ausgestaltung und Durchführung wurde der Kurstag evaluiert und der kognitive Wissenszuwachs der Schüler getestet. Da der Kurstag in Form von Stationenlernen konzipiert war und die Arbeit in der Gruppe Erfolge bezüglich der Freude am Lernen und der individuellen Lernleistung verzeichnet, war es zudem Ziel der Arbeit, zu untersuchen, ob zum einen die Größe der Gruppe und zum anderen das Geschlecht Einfluss auf den Wissenszuwachs hat.

Der Kurstag wurde mit einer Seminarklasse der 11. Jahrgangsstufe eines Bamberger Gymnasiums durchgeführt, die 15 Schüler umfasste, wovon jedoch nur 13 Schüler in die Auswertung eingingen. Der Wissenszuwachs der Schüler  wurde anhand einer Befragung im Pre-Posttest-Design ermittelt. Die statistische Auswertung sollte zudem Auskunft darüber geben, ob sich bei den Stationen C und E ein unterschiedlicher Lernerfolg der Schüler abhängig von der Gruppengröße einstellte und sich ein geschlechterspezifischer Wissenszuwachs ergab. Die Auswertung erfolgte zum einen mittels explorativer Statistik anhand des Programms SPSS, zum anderen wurden die Daten einer deskriptiven Beurteilung unterzogen.


[1] Der Begriff des Schülers soll im weiteren Verlauf sowohl Schüler als auch Schülerinnen

  vertreten; gleiches gilt für den Begriff des Lehrers.