Fakultät für Biologie - Fachdidaktik Biologie

Entwicklung von Insekten-Schmetterling

Die Entwicklung von Insekten am Beispiel des Schmetterlings als Langzeitbeobachtung in der 8. Jahrgangsstufe des Gymnasiums

Autorin: Stefanie Benkesch
Betreuerin: Timea Gebei

Seit jeher faszinieren Schmetterlinge die Menschen und regen diese zum Nachdenken an. Das liegt aber nicht nur an der Gestalt, die den Schmetterling durch Schönheit, Farbenpracht und Mannigfaltigkeit der Zeichnungen zu einem der auffallendsten Geschöpfe der Natur macht, sondern vor allem auch an den Entwicklungsstadien, die ein Schmetterling im Laufe seines Lebens durchläuft. Der Verwandlungsprozess von der Raupe über eine Puppe zum Schmetterling wurde schon in der griechischen Antike als „bildhafte Metamorphose für die Entfaltungsfähigkeit der Seele nach dem Tod“ (Damm/Wasmuth, 2004, S. 23) angesehen.
Diese Deutung der Griechen beruht darauf, dass nach der Verpuppung der Raupe ein nach außen hin lebloser und regungsloser Kokon entsteht, aus dem nach monatelanger Ruhe ein Schmetterling schlüpft. So scheint also die Tatsache nicht weit hergeholt, dass das griechische Wort für Schmetterling, nämlich psyché, auch Seele bedeutet (Damm/Wasmuth, 2004).
Obwohl inzwischen schon vieles mehr über den Prozess der Metamorphose bekannt ist, hat die Verwandlung einer Raupe in einen Schmetterling nichts von ihrer Faszination verloren und ist nach wie vor ein spannendes Ereignis. Ich sehe es daher als persönliches Anliegen, künftigen Generationen im Rahmen dieses Schulprojektes nicht nur das Wunder der Metamorphose näher zu bringen, sondern diese dadurch vor allem auch für die Biologie und die Natur allgemein zu begeistern.
Diese Arbeit stellt ein mögliches Konzept für ein solches Schulprojekt vor. Es handelt sich hierbei um eine Langzeitbeobachtung für die achte Jahrgangsstufe, bei der die Schülerinnen und Schüler die Entwicklung der Eier bis zum fertigen Schmetterling anhand von lebenden Objekten in einem Aerarium im Klassenzimmer nachverfolgen und dokumentieren sollen. Die einzelnen Entwicklungsstadien der Schmetterlinge werden von Auswertungsstunden begleitet und mit deren Hilfe erklärt und vertieft.
Die Arbeit besteht aus drei Teilen. Der erste Teil umfasst den fachwissenschaftlichen Teil, welcher sich mit den grundlegenden Kenntnissen über die Entwicklung der Schmetterlinge und deren Metamorphose, mit den Besonderheiten des zu beobachtenden Objektes, dem Tagpfauenauge, sowie mit der Zucht von Schmetterlingen allgemein auseinandersetzt. Im zweiten Teil werden die didaktischen Grundlagen zu der Langzeitbeobachtung analysiert. Dies beinhaltet unteranderem die Erläuterung bestimmter Prinzipien des Biologieunterrichts und wie diese im Zuge des Projektes umgesetzt werden. Es wird sowohl auf die Relevanz des Themengebietes unter verschiedenen Gesichtspunkten eingegangen als auch das Prinzip der didaktischen Reduktion erläutert. Der dritte Teil umfasst die gesamte methodische Ausarbeitung. Darin sind alle Informationen enthalten, die ein Lehrer zur unterrichtlichen Umsetzung des Langzeitprojektes benötigt.