Fakultät für Biologie - Fachdidaktik Biologie

Interaktives Whiteboard - Herz

Einfluss des Einsatzes eines interaktiven Whiteboards in Erarbeitungs- und Sicherungsphase - Thema: Menschliches Herz - auf den kognitiven Lernzuwachs

Autorin: Katja Bittl
Betreuer: Thomas Mühlbauer/ Dr. Thomas Heyne

In vielen Schulen gehören Beamer, PC und Overheadprojektor zur üblichen Raumausstattung. Doch wer hatte in seiner Schule schon mit einem interaktiven Whiteboard (IWB) zu tun, oder es in seinem Klassenzimmer stehen? Wer hat es schon einmal im Deutsch oder Biologieunterricht im Einsatz erlebt und nicht nur im Informatikunterricht? Noch viel zu häufig verstauben diese Geräte in Informatik- oder Computerräumen, in denen sie selten genutzt werden und außer dem Informatiklehrer, weiß niemand wie man es benutzt. Der Satz: „Wenn es erst einmal da ist, dann wird es auch benutzt!“ stimmt oftmals nicht. Die Lehrerschaft muss, ähnlich wie die Schüler, im Umgang mit dem neuen Medium geschult werden, um es sinnvoll einsetzen zu können.

Die Entwicklung von der üblichen Schultafel hin zum IWB ist spürbar und setzt sich fort, aber ist sie auch sinnvoll? Im Bereich der Schule bleibt die Frage, ob das IWB einen Mehrwert für die Schüler bietet, oder ob es sich hierbei nur um eine Technikspielerei handelt.

In dieser Zulassungsarbeit wird der Frage nachgespürt, welchen Mehrwert der Einsatz eines IWBs im (Biologie-)Unterricht haben kann. Dazu wird zunächst geklärt was ein interaktives Whiteboard ist, wie es funktioniert und wie der momentane Erkenntnisstand zum IWB-Einsatz an Schulen ist. Es wurde ein Vergleich des kognitiven Lernzuwachses von zwei Unterrichtsstunden zum Thema „Das menschliche Herz“, für den Biologieunterricht der 5. Klasse Gymnasium, durchgeführt, die an unterschiedlichen Stellen im Unterrichtsgeschehen das IWB nutzten. Dementsprechend befasst sich die Sachanalyse mit dem Aufbau und Ablauf des Herzschlags und dem Herzkreislaufsystem. Bei der didaktischen und fachdidaktischen Analyse der Unterrichtsstunde muss bedacht werden, dass es sich um einen eher frontalen und fest strukturierten Unterricht handelt, der eine profunde Stoffvermittlung zum Ziel hat, um in seiner Effektivität verglichen zu werden. Die Vorstellung der Lerngruppen (Schulklassen), sowie eine ausführliche Analyse des Unterrichtsmaterials und des Stundenverlaufs sollten einen anschaulichen Ablauf der Unterrichtsstunde gewährleisten. Die Testrelativierung und -auswertung zeigen einige der Probleme auf, welche bei einem solch komplexen Verfahren auftreten können und die Interpretation erschweren. In der anschließenden Ergebnisdiskussion werden die erhaltenen Daten analysiert, erläutert und ggf. interpretiert.

Letztlich kann  dem IWB lediglich ein kurzfristiger positiver Effekt beim Lernzuwachs zugesprochen werden und auch nur in Bereichen, in denen es einen deutlichen Vorteil im Gegensatz zu alternativen Medien bietet. Die abschließende Bewertung des IWBs als Unterrichtsmittel und das allgemeine Fazit sind persönliche Stellungnahmen und sollten nicht als Pauschalantwort auf die Frage: „IWB, ja oder nein?“ angesehen werden.