Fakultät für Biologie - Fachdidaktik Biologie

Die Vogelvielfalt der Frühjahrshecke

Die Vogelvielfalt in der Frühjahrshecke - Eine Exkursionsstunde zum Kennenlernen bedeutender einheimischer Vogelarten

Autorin: Mareike Döbler
Betreuerin: Timea Döpfner

Vögel sind aus unserem Leben kaum wegzudenken. Man beobachtet sie im Winter im Vogelhäuschen, sieht sie im Frühjahr Nestmaterial sammeln und schließlich brüten und lauscht ihrem Gesang an lauen Sommerabenden.

Wir wachsen mit der uns umgebenden Vogelvielfalt auf, meist aber ohne uns tiefergehende Gedanken über ihre Variabilität und ihren großen Nutzen, sowie leider auch die Bedrohung einiger Arten  zu machen.

Unsere einheimischen Vögel sind (noch) immer präsent, aber leider tendieren wir in unserer heutigen, schnelllebigen Zeit dazu sie kaum mehr wirklich wahrzunehmen und die von ihnen ausgehende Faszination richtig wertzuschätzen. Bedauerlicherweise ist auch festzustellen, dass immer mehr Jugendliche und Kinder den Blick für die Natur und somit auch für die atemberaubende Vogelwelt verloren haben, da viele zunehmend dem realen Leben ein virtuelles Leben und Agieren vorzuziehen scheinen.

Genau an dieser Problemstelle sollten die Eltern und natürlich auch die Schule ein Bewusstsein in den Kindern schaffen und ihnen nahelegen, dass es wichtig ist, sich um die Natur zu kümmern und in gewissem Sinne Verantwortung für sie zu übernehmen, denn nur wer über seine Lebensumwelt auch Bescheid weiß, kann sich dafür einsetzen, Engagement zeigen, mitreden und sie letztlich erhalten.

Aufgrund dieser für mich alarmierenden und traurigen Veränderung habe ich mich dazu entschlossen, eine Exkursionsstunde zum Kennenlernen der Vogelvielfalt in der Frühjahrshecke zu planen und durchzuführen. Die Stunde habe ich bewusst für eine zweite Jahrgangsstufe konzipiert, um somit einerseits den Kindern bereits frühzeitig einen Einblick in ihre Lebensumwelt und die in ihr vorkommenden einheimischen Tiere zu ermöglichen und auch den Grundstein für ein Bewusstsein gegenüber der Natur zu legen und sie andererseits noch vor der allumfassenden und einnehmenden Macht des virtuellen Lebens zu fassen zu bekommen, damit sie die Möglichkeit haben Gefallen an der realen Welt zu finden und eventuell anderen negativen Einflüssen zu widerstehen.

Durch das Erfahren der Vogelvielfalt, exemplarisch vertreten durch das Erfahren acht ausgesuchter einheimischer Vogelarten in einer exkursionsähnlich aufgebauten außerschulischen Lern- und Lehrstunde die größtenteils aus der eigenaktiven Erarbeitung der Vögel an speziell vorbereiteten Forscherstationen mit naturnahen und wirklichkeitsgetreuen Erarbeitungs- und Erfahrungsmöglichkeiten besteht, wird den Schülern des Weiteren die Möglichkeit des spielerischen und interessengebundenen Lernens eröffnet, was Kinder aller Altersstufen viel eher zum Erarbeiten und Kennenlernen  neuer Wissensinhalte animiert und motiviert, als trockener, theoriegebundener  Frontalunterricht im Klassenzimmer. Die gewonnenen Erkenntnisse der einzelnen Stationen werden von den jeweiligen Vogelexperten im Anschluss vor ihren Klassenkameraden präsentiert und gemeinsam in ein Vogel-Geheft übertragen, sodass die Schüler in Zukunft immer eine Vogelsammlung mit den wichtigsten Zahlen und Fakten der acht häufigsten einheimischen Vögel zur Hand haben und bei Bedarf einfach nachschlagen können.