Fakultät für Biologie - Fachdidaktik Biologie

Die Ökologie der Totholzbewohner und die naturnahe Waldnutzung

"Die Ökologie der Totholzbewohner und die naturnahe Waldnutzung" - Konzeption von drei Informationstafeln und einem Hands-On-Exponat im Rahmen des Insektenlehrpfades am außerschulischen Lernort Wild-Park Klaushof

Autor: Sebastian Borkmann

Betreuer: Dr. Thomas Heyne

 

„Die Wälder bilden sich und bestehen also da am besten, wo es gar keine Menschen und folglich auch keine Forstwissenschaft gibt.“ - Johann Heinrich Cotta

Der, von Johann Heinrich Cotta, einem Begründer der Forstwirtschaft, angesprochene Sachverhalt bezieht sich darauf, dass gesunde Ökosysteme ohne menschlichen Eingriff wachsen können. Dabei regulieren sich biologische Prozesse von selbst. Allerdings kann in Anbetracht des Klimaschutzes und der wirtschaftlichen Leistung der Forstwirtschaft nicht auf regional geschlagenes Holz verzichtet werden. Neben dem wirtschaftlichen Nutzen des Waldes sollte nicht dessen Nachhaltigkeit vernachlässigt werden. Die Artenvielfalt der Gruppe der Insekten wird oft als Indikator für ein intaktes Ökosystem zurate gezogen. Eine elementare Rolle in dieser Tiergruppe spielen Arten, welche vom oder im Totholz leben. Daraus ergibt sich die Frage, ob in einem gesunden wirtschaftlich genutzten Wald, Totholz verbleiben oder konsequent entfernt werden sollte.

Im Zuge der Hausarbeit zur Zulassung zum Staatsexamen für das Lehramt an Realschulen wurde die Thematik  Die Ökologie der Totholzbewohner und die naturnahe Waldnutzung aufgearbeitet. Dabei wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Wildpark Klaushof bei Bad Kissingen, ein Beitrag zu dessen Insektenlehrpfad geleistet. Auf Grundlage der Zulassungsarbeit wurden drei Informationstafeln und ein Hands-On-Exponat entworfen. Die Informationstafeln behandeln die Themen Totholz als Lebensraum, die ökologische Rolle der Totholzbewohner im Lebensraum Wald und die naturnahe Waldnutzung. Das Hands-On-Exponat stellt in Form eines Modells die Zersetzungsphasen des Holzes vom frisch abgestorbenen Baum bis zum Mulm dar.

Die Hausarbeit gliedert sich grob in drei Teile. Im ersten Teil wird die gesamte Thematik fachwissenschaftlich aufgearbeitet. Es wird sowohl auf die Zersetzungsphasen von Totholz eingegangen als auch auf die ökologische Bedeutung der darin lebenden Insekten. Desweiteren wird das forstwirtschaftliche Konzept der naturnahen Waldnutzung und dessen Einfluss auf den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit näher beleuchtet. Im zweiten Teil wird das Modell als Unterrichtsmittel behandelt. Der dritte Teil nimmt schließlich Bezug zur Konzeption der Informationstafeln und des Hands-On-Exponats. Dabei wird auf Grundlage von didaktischen Überlegungen die Gestaltung erklärt. Die Thematik wird anschließend in den Lehrplan plus der Realschulen eingeordnet.