Fakultät für Biologie - Fachdidaktik Biologie

Ist die Durchführung bilingualen Biologieunterrichts an Mittelschulen sinnvoll? - Ein Unterrichtsentwurf

Ist die Durchführung bilingualen Biologieunterrichts an Mittelschulen sinnvoll? – Ein Unterrichtsentwurf

Autorin: Magdalena Müller

Betreuerin: Dr. Sabine Glaab

 

Mit der Jahrtausendwende erfuhr der bilinguale Sachfachunterricht in Deutschland        einen starken Aufschwung. Mittlerweile steht er nicht mehr ausschließlich der Elite des Landes zur Verfügung, sondern hat sich auf nahezu allen Schularten ausgebreitet. Eine Ausnahme bilden nach wie vor die Haupt- und Mittelschulen. Aufgrund dieser Tatsache setzt sich die vorliegende Arbeit mit der Frage auseinander, ob bilingualer Biologieunterricht für eher leistungsschwache Schülerinnen und Schüler (SuS) an Mittelschulen, die überwiegend starke Defizite in der Fremdsprache aufweisen, überhaupt sinnvoll sein und einen Mehrwert bezüglich der Aneignung sprachlicher und sachfachlicher Kompetenzen besitzen kann. Um dies klären zu können, beschäftigt sich die Arbeit zunächst  mit theoretischem Hintergrundwissen zu bilingualem Unterricht, dem Stand der Forschung  sowie der Durchführung und Planung und den didaktisch-methodischen Umsetzungsmöglichkeiten. Zudem wurde eine Unterrichtseinheit als bilinguales Modul  mit dem Thema: „Mikroplastik in Pflegeprodukten“  für die 10. Jahrgangsstufe an Mittelschulen entworfen und anhand eines ausführlichen Unterrichtsentwurfs näher analysiert. Auf Grundlage der bestehenden Theorie, dem Entwurf der Unterrichtseinheit        sowie der Befragung einer Lehrkraft, die an Mittelschulen Biologie und Englisch unterrichtet, konnte deutlich werden, dass bilingualer Biologieunterricht besondere Anforderungen an die Lehrkräfte und die Art und Weise der Umsetzung stellt, um Erfolge sowohl auf fachlicher als auch fremdsprachlicher Ebene zu erzielen.          
Der Erfolg bilingualen Biologieunterrichts hängt für diese Schulart in besonderem Maß von den fachwissenschaftlichen und fachdidaktischen Kompetenzen der Lehrkraft in beiden Fächern und vor allem auch von der Bereitschaft und Kompetenz einzelner SuS ab, mit denen der  Unterricht durchgeführt werden kann. Auch wenn durch die sprachliche Barriere die zu behandelnden Inhalte nicht derart in die Tiefe gehen können und somit im Gegensatz zu dem Regelunterricht stark gekürzt werden müssen, bieten bilinguale Module in Biologie, aufgrund der Behandlung global relevanter Themen und des andersartigen und vor allem handlungsorientierten Zugangs zur Sprache, auch an der Mittelschulen eine Möglichkeit, insbesondere die Handlungsfähigkeit der SuS in der Fremdsprache zu erweitern und zu festigen. Aus diesem Grund kann der bilinguale Biologieunterricht in Form von Modulen einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung der Fremdsprachenkompetenzen leisten, die auch für die Abgängerinnen und Abgänger an Mittelschulen vor allem in Hinblick auf Ausbildung und Beruf immer wichtiger werden und sollte daher vor allem für SuS des M-Zweiges angeboten werden.